In fortgeschrittenem Alter gelangt Tolstoi zu grundlegenden, sein Leben und Denken umwälzenden Einsichten. Er legt sie nieder in seiner bedeutendsten Bekenntnisschrift, erschienen 1882. Wie gibt man seinem dem Tod verfallenen Leben einen wahrhaftigen Sinn, fragt er darin. Seine Abkehr vom «Scheinleben» und Hinwendung zum Glauben sind kein Lippenbekenntnis aus der tiefen Erkenntnis ergeben sich bittere Folgen für den großen Literaten und Moralisten. Wer den Autor von «Krieg und Frieden» und «Anna Karenina» verstehen möchte, sollte «Meine Beichte» lesen.