Der Katalog und die Ausstellung veranschaulichen das umfassende Interesse der Braunschweiger Herzöge des 18. Jahrhunderts an Kunst und Kultur der Antike. Antike Artefakte großen und kleinen Formats wurden aufmerksam studiert, gesammelt und nachgeahmt. Besonders aufschlussreich sind hier die Erzeugnisse der von Herzog Carl I. gegründeten Porzellanmanufaktur Fürstenberg, die – ähnlich wie Wedgwood in England – Kaffeeservice und Vasen „im antiken Geschmacke“ nach prunkvollen Publikationen antiker Vasen des 18. Jahrhunderts herstellte. Ein in Italien entstandenes Porträt Batteo Batonis präsentiert Erbprinz Carl Wilhelm Ferdinand als Antikenkenner vor zwei Vasen, die Winckelmann zuvor als Zeugnisse griechischer Malerei herangezogen hatte. Zahlreiche kleinformatige neuzeitliche Adaptionen in Bronze, Holz, Elfenbein und Porzellan nach berühmten antiken Skulpturen bezeugen die Aktualität der Antike für die Braunschweiger Fürsten. In einzelnen Aufsätzen widmen sich die verschiedenen Autoren den diversen Kunstgattungen. Von Architektur über Skulptur und Reliefs bis hin zu Malerei, Kunstgewerbe, Münzen/Medaillen und Inschriften wird anhand verschiedener Themenbereiche die Rezeption der Antike im 18. Jahrhundert umfassend dargestellt.