Жанр : Fischer Издательство : Fischer Год издания : 2008
Аннотация:
Einmal erscheint dem Scharlatan, Betruger und «Magnetiseur» Friedrich Meisner im Schlaf sein grоes medizinisches Vorbild Paracelsus. «Du liest meine Schriften», sagt Paracelsus, «aber du verstehst sie nicht. Du bist deiner Vision verpflichtet. Es ist deine Pflicht, sie nicht mit der Wirklichkeit zu verwechseln». Der Traum ist eine Art Vision in der Vision: typisch fur Per Olov Enquists neuen Roman Der funfte Winter des Magnetiseurs, in dem die Ebenen zusehens verwischen und nie etwas so klar ist, wie es zunachst scheint. Anhand von fiktiven «Dokumenten», Augenzeugenberichten und Tagebuchnotizen erzahlt Enquist vom seltsamen Aufstieg und Fall des Wunderheilers Meisner, der im 18. Jahrhundert gegen die «objektiven» Erkenntnisse der damaligen Naturwissenschaft rebelliert und so vom «Regenmacher» und dorflichen Schweineheiler zum Hoffnungstrager und Hassobjekt einer ganzen Stadt avanciert. Und er erzahlt von einem Mann, der seine Visionen immer mehr mit der Realitat verwechselt — bis er zum Opfer seiner eigenen Ausstrahlung wird und der «funfte Winter» seinem Tun ein Ende setzt. In Enquists Roman geht es vor allem um die Macht des Glaubens an allerlei Wunderkrafte. Aber es geht auch um das Vertrauen in die Kraft der Sprache: Was nicht geschrieben wurde, heit es des Ofteren, das hat es nie gegeben. «Es ist unmoglich, uber die vielen Dokumente, die es uber Friedrich Meisner gibt, Rechenschaft abzulegen», notiert dem entsprechend eine Schlussbetrachtung, «sie sind durch diesen Roman erst eigentlich geschaffen worden, und sie haben mit diesem Roman aufgehort zu existieren». So ist auch nach der Lekure von Der funfte Winter des Magnetiseurs nur eines sicher: Dass namlich Enquist, der bereits mit Der Besuch des Leibarztes brillierte, der eigentliche Zauberer ist — ein Hypnotiseur des Wortes, der einfach wundervoll erzahlen kann.