Die Memoiren des spießbürgerlichen Katers, vermischt mit den Erlebnissen des Kapellmeisters Kreisler — ein romantisches Meisterwerk. In den «Lebens-Ansichten des Katers Murr» gibt E.T.A. Hoffmann voller Ironie einen schriftstellernden, über alle Maßen spießbürgerlichen Kater der Lächerlichkeit preis. Im Wettstreit mit Goethes «Wilhelm Meister» lässt er ihn seine Memoiren abfassen, doch durch des Katers Unachtsamkeit geraten Blätter zwischen sein Manuskript, die seines Herren, des Kapellmeister Kreislers, Lebensgeschichte enthalten. So kommen in diesem Roman gleich zwei Lebensgeschichten wie unvermittelt nebeneinander zu stehen: die in die Katzengeschichte verkleidete Literatur- und Gesellschaftssatire und die in manchen Zügen autobiographische Künstlerbiographie, die zum bildungsbürgerlichen Philistertum Murrs den tragisch-bizarren und zugleich von tiefem menschlichem Humor bestimmten Kontrapunkt bildet.