Die Kaiserburg in Nürnberg gehört zu den größten und bekanntesten Burgen Deutschlands. Bereits im 10. Jahrhundert befand sich auf dem Sandsteinfelsen eine Adelsburg, die unter den salischen Herrschern in der Mitte des 11. Jahrhundert zur Pfalz ausgebaut wurde. Spätestens seit der Goldenen Bulle 1356 fand jeder erste Hoftag eines neuen Herrschers in Nürnberg statt. Dadurch gingen während des gesamten Mittelalters die Kaiser und Könige in Nürnberg ein und aus. Im 19. Jahrhundert knüpften die bayerischen Könige an diese Tradition an und ließen die Burg zu einem Königsschloss ausbauen. Bereits 1878 begann August von Essenwein mit Forschungen in der romanischen Doppelkapelle. Seine Untersuchungen stehen am Anfang der bauhistorischen Forschung, die seit fast 130 Jahren immer wieder für Diskussionen und Spekulationen sorgen. Erstmals wird nun eine Zusammenschau dieser Ergebnisse vorgelegt, die ein völlig neues Bild der Burg und ihrer Entwicklung zeigen. Es ergänzt und vervollständigt die früheren Forschungsmeinungen und führt zu überraschenden Korrekturen. Birgit Friedel studierte Ur und Frühgeschichte, Kunstgeschichte, Christliche Archäologie und Paläontologie in Erlangen und Wien sowie Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Kunstgeschichte und Volkskunde in Bamberg.