Seit dem ruhmreichen Schlachtentod des Majors wohnt die Witwe mit den drei Töchtern in einer zwar respektablen Berliner Gegend, aber in ärmlichen Verhältnissen. Doch der berühmte Name derer von Poggenpuhl verpflichtet, auch wenn inzwischen der Mangel überall durchscheint und die Interessen der Jugend notgedrungen ganz andere sind. Die Zeit der Heldentaten liegt zurück, selbst das Ölbild eines kämpfenden Ahnen hält nicht mehr an der Wand, dafür jagen Töchter und Söhne den trügerischen Bildern von Glück und Liebe, Wohlstand und Sicherheit nach. Leo, der jüngste Sproß der Familie, das kreuzfidele Leochen, schmiedet zwar Schlachtpläne, die aber betreffen Abendunterhaltung und schmackhaftes Essen. Sie alle spielen ihre Rolle, und jeder meint, das Heft noch in der Hand zu haben. Ein höchst amüsantes Kabinettstück über die Verkehrung von Sein und Schein, in dem sich Komik und Kritik auf unnachahmliche Weise durchdringen. Die glorreiche Vergangenheit der Poggenpuhls liegt weit zurück, doch der verwitweten Majorin mit ihren erwachsenen Töchtern sind Ruhm und Ehre immer noch die höchsten Güter. Nur Leo, der amüsable Tunichtgut der Familie, weiß, daß ohne Geld alle Berühmtheit ein Nichts ist. Sein Schwadronieren über Gott und die Welt, vor allem aber über die Pfade zum Goldenen Kalb, ist von umwerfender Komik.